Gastgeber – Hotel am Berg

Hotel am Berg wagt sich mit gutem alten Gericht für ein junges Medium vor die Kamera

Ob Christian Rach, Alfons Schuhbeck oder Sarah Wiener: Köche, die ihre Kunst im Fernsehen zelebrieren, sorgen für gute Quoten. Nun wagt sich die Spremberger Mannschaft vom Hotel am Berg in ein junges Medium. Denn am Dienstag war das Internetprogramm "Topfgucker TV" zu Gast.

Gurkensülze köchelt im Internet-TV
Chefkoch Roman Lamm serviert die fertige Gurkensülze vor der Kamera von Christiane Weigel-Andersch.
Moment mal, sagt Christiane Weigel-Andersch vom "Topfgucker-TV". In der kleinen Küche vom Hotel am Berg steht sie dem Chefkoch Roman Lamm gegenüber, und kurz legt sie ihre Kamera neben dem Herd ab.

"Das wird auch in der Schweiz gesendet", erklärt sie. "Und da ist es gut, wenn die Leute erfahren, dass Gurken eine Spezialität aus dem Spreewald sind."

Ein Mensch, der in der Lausitz lebt, denkt vielleicht: Das weiß doch heutzutage alle Welt.

Irrtum, sagt Christiane Weigel-Andersch. "Wir merken immer wieder, dass wir solche Fakten beim Publikum nicht einfach so voraussetzen können."

Also führt sie den Koch und den Hausherrn mit sanfter Hand durch ihre Sendung. Behutsam knöpft sie Manfred Mechler draußen im Biergarten das Mikrofon ans Hemd. "Sie gucken schön in die Kamera, dann sagen Sie, wer Sie sind und wo wir sind, dann ist Cut, und dann machen wir das Ganze mindestens noch einmal."

Später dirigiert sie Chefkoch Roman Lamm durch die kleine Küche, während er mit Töpfen und Pfannen jongliert, in denen er die Spreewälder Gurkensülze mit Bratkartoffeln zubereitet.

"Mensch", sagt sie. "Das machen Sie ja wie ein Profi."

Den Internetsender "Topfgucker TV" gibt es seit dem Frühjahr 2012. Als "kulinarische Reise durch die Restaurantküchen" bezeichnet Christiane Weigel-Andersch das Projekt im Gespräch mit Manfred Mechler. "Im Unterschied zu vielen Rezeptportalen im Internet arbeiten wir fast ausschließlich mit professionellen Köchen und legen dabei Wert auf frische Zutaten."

Gurkensülze köchelt im Internet-TV
Die Dame von "Topfgucker TV" bringt das Mikro am Hemd von Manfred Mechler an.
Foto: René Wappler
Tatsächlich spricht es sich herum, wenn ein Haus alles frisch zubereitet: Dies bestätigt Manfred Mechler. "So was merkt der Gast schon", sagt er. "Der Renner bei uns ist Roulade nach Omas Rezept. Irre, wie viele Leute dieses Gericht mögen."

Kurios sei das schon, erwidert die Internet-Fernseh-Dame. Klassische Speisen, zum Beispiel die gute alte Forelle Müllerin Art, würden auch auf ihrem Portal besonders häufig angeklickt. "Außerdem interessieren sich die Hobbyköche immer mehr für einheimische Produkte", sagt sie.

Ihr Eindruck deckt sich mit den Berichten der Unternehmer, die in der vergangenen Woche an einer großen Produktbörse im Spremberger Hotel Georgenberg teilnahmen. Dort stellte die Tourismusreferentin der Industrie- und Handelskammer, Claudia Brüschle, fest: "In den Gastronomiebetrieben geht der Trend klar zurück zum Regionalen."

So passt die traditionelle Spreewälder Gurkensülze aus dem Hotel am Berg prima in das Konzept eines modernen Internetprogramms wie "Topfgucker TV".

Zutaten: ein gepökeltes Eisbein, zwei mittelgroße Möhren, fünf große Spreewälder Gewürzgurken, zwei große Zwiebeln, fünf Packungen Gelatinepulver, drei Esslöffel Essig, ein Bund Dill, Salz, fünf Pfefferkörner, ein Lorbeerblatt, fünf Pimentkörner.

Zubereitung: Eisbein mit Salz, Pfefferkörner, Pimentkörnern und Lorbeerblatt kochen, bis sich das Fleisch leicht vom Knochen löst.

Möhren, Zwiebeln und Gewürzgurken in etwa gleichgroße Stücke schneiden und Dill hacken.

Fleisch aus der Brühe nehmen und Brühe sieben.

Zwiebeln, Möhren, Gewürzgurken noch mal in der Brühe weich kochen.

Fleisch, Dill und Essig mit in die nicht mehr kochende Brühe zum Gemüse geben und die Gelatine darin lösen.

Alles in einem passenden Gefäß auskühlen lassen.

Mit Remouladensoße und Bratkartoffeln servieren.

(Quelle: Lausitzer Rundschau)