
Pressemeldungen – Mehr Unterstützung für Zöliakiebetroffene notwendig / Studie belegt deutlich höhere Kosten für glutenfreie Ernährung
Publiziert von: Redaktion Topfgucker-TV
Kategorie: Pressemeldungen
Veröffentlicht: 09.03.2015
(PREGAS) Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) fordert eine höhere finanzielle Unterstützung für sozial schwächere Zöliakiebetroffene. Ihrer Unverträglichkeit gegenüber dem in Getreide enthaltenen Gluten können sie als einzige Therapie nur durch eine strikte glutenfreie Ernährung begegnen. Eine neue Studie der DZG in Kooperation mit der Hochschule Fulda belegt, dass die realen Mehrkosten für diese Ernährung bei monatlich 97 Euro liegen und damit ein Viertel über dem für Empfänger von Arbeitslosengeld II oder der Grundsicherung bisher möglichen Zuschuss in Höhe von rund 75 Euro. Der DZG-Vorsitzende Kühnau: „Für die sozial schwächeren Betroffenen ist eine angemessene finanzielle Unterstützung elementar, um die Einhaltung der glutenfreien Ernährung dauerhaft sicherzustellen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, den bestehenden finanziellen Mehrbedarf für glutenfreie Ernährung den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen.“Â
Glutenfreie Ernährung verursacht erhebliche Mehrkosten, da viele herkömmliche Lebensmittel durch glutenfreie Spezialprodukte ersetzt werden müssen. Die Festlegung des bisherigen Mehrbedarfs basiert noch auf wissenschaftlichen Daten aus dem Jahr 1992, die nicht mehr den Gegebenheiten entsprechen. „Aus diesem Grund haben wir die tatsächlichen monatlichen Mehrkosten zur Einhaltung einer glutenfreien Ernährung neu berechnet. Die Ergebnisse sind repräsentativ und realitätsnah“, so Kühnau.Â
Als langfristiges Ziel nennt die DZG die finanzielle Unterstützung aller Zöliakiebetroffenen. Der DZG-Vorsitzende: „Möglich ist dies beispielsweise durch Zuschüsse der Krankenkassen. Schließlich ist eine glutenfreie Ernährung gelebte Prävention. Alternativ käme auch eine stärkere Berücksichtigung der Mehrkosten bei der Veranlagung der Einkommensteuer in Betracht.“ In vielen anderen europäischen Ländern wird die glutenfreie Ernährung Zöliakiebetroffener bereits staatlich bezuschusst oder aber es können die Mehrkosten bei der Veranlagung der Einkommensteuer geltend gemacht werden. Â
Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (DZG) ist eine Solidargemeinschaft für Zöliakiebetroffene mit Hauptsitz in Stuttgart. 1974 gegründet, zählt der Verein inzwischen rund 42.000 Mitglieder. Jedes Jahr kommen rund 1000 neue Mitglieder hinzu. Ziel der Organisation ist es, Betroffenen das Leben mit Zöliakie zu erleichtern und das öffentliche Bewusstsein für Zöliakie zu stärken. Nach neueren Untersuchungen leidet einer von 250 Menschen an Zöliakie. Viele Betroffene wissen oft nichts von ihrer Erkrankung, denn untypische Symptome führen dazu, dass die Diagnose häufig erst Jahre nach dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen gestellt wird. Ein Ausbruch der Erkrankung ist in jedem Lebensalter möglich.
Weitere Informationen über die DZG und Zöliakie finden Interessierte auf www.dzg-online.de.
Bei Rückfragen:
DZG – Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V.
Bianca Maurer
Kupferstraße 36
70565 Stuttgart
Telefon: 0711 / 459981-13
E-Mail:Â bianca.maurer@dzg-online.de
www.dzg-online.de
Wissenswertes zur Erkrankung Zöliakie und zur Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG):
Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, die auf einer lebenslangen Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten beruht. Gluten kommt in den Getreidearten Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer vor, sowie in den alten Weizensorten Einkorn und Emmer.
Bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass im Durchschnitt etwa einer von 1.000 bis 2.000 Menschen in Deutschland von Zöliakie betroffen ist. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass die Häufigkeit tatsächlich bei etwa 1:250 liegt. Nicht bei allen Betroffenen liegt das klassische Bild der Zöliakie vor. Viele haben untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung. Grundsätzlich ist ein Ausbruch der Erkrankung in jedem Lebensalter möglich. Trotz verbesserter Diagnostik und größerem Verständnis für das Krankheitsbild wird die Diagnose häufig erst Jahre nach dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen gestellt. Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) wurde 1974 als Selbsthilfeorganisation von Eltern erkrankter Kinder gegründet. Sie ist eine Solidargemeinschaft, in der Menschen, die von Zöliakie und Dermatitis herpetiformis Duhring betroffen sind, Hilfe und Unterstützung für ihr tägliches Leben und einen sinnvollen Umgang mit der Erkrankung finden.
Inzwischen ist die DZG auf über 41.000 Mitglieder gewachsen, jährlich kommen weitere Mitglieder dazu. In den fast 40 Jahren ihres Bestehens ist es der DZG gelungen, öffentliches Bewusstsein für die Erkrankung Zöliakie zu wecken. Die DZG unterhält vielfältige Kontakte zu allen Herstellern glutenfreier Lebensmittel in Deutschland und Europa. Inzwischen gibt es zahlreiche glutenfreie Mehle und Fertiggerichte, die das Leben mit Zöliakie wesentlich erleichtern.
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